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Ein stets waches Auge ist angesagt...
1. Gelüftetes Geheimnis: Die Fox-Tabelle
2. Arbeiten mit der Foxtabelle
3. Gelüftetes Geheimnis: Die Zahl 3797
4. Zurück zur Basis-Info

Nostradamus-Prophezeiungen.de  –  Der Nostradamus-Schlüssel                                                                      Home
  Dieser Themenblock...

      ergebliche Liebesmüh, wenn man im falschen Buch den       richtigen Schlüssel sucht. Vergeblich, wenn man ohne wirk-liche Kenntnisse der alten kaballistischen Geheimlehren auf diesem Weg den Schlüssel sucht, oder wenn man völlig ohne Französischkenntnisse in den Textwerken des Sehers herum-stochert oder ohne den geringsten Schimmer von Astrologie im Werk des Sehers astrologische Angriffsflächen sucht...

Es gibt kein festes Rezept, nach dem man einen Einstieg in den Schlüssel des
Nostradamus empfehlen könnte. Doch es gibt logische Möglichkeiten, die aus-
gelotet werden sollten...
Eine, wie ich finde, sich anbietende logische Lösung ist zunächst einmal, daß die Basis stimmt, d.h. dass man in jener Ausgabe sucht, wo ein möglicher Schlüssel auch noch wirklich korrekt enthalten ist (sein könnte). Dies wären z.B. die Erstaus-gaben der Centurien,  welche im Jahr 1555 bei  Macé Bonhomme  erschienen  – Bibliotheks-Ausgaben davon findet man in Wien und im französischen d'Albi).
Diese Ausgaben beinhalten die ersten dreieinhalb Centurien  (bis Vers 4/53  – für
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  Horapollo – Kannte Nostradamus die alt-ägyptischen Hieroglyphen?.
  Die ersten Centurien-Ausgaben und ihre Fälschungen
Einige grundsätzliche Regeln sollte man schon beachten, wenn man sich selbst auf die Suche nach dem berühmten (unentdeckten) Nostra-damus-Schlüssel macht. Wer sie beachtet, spart viel Zeit und Mühe...
Mai 1555 zum Druck freigegeben).  Die  beiden  Exemplare  weisen bereits erhebliche Unterschiede auf. Man kann wohl davon ausgehen, dass es sich bei der d'Albi-Bibliotheksausgabe vermutlich um den ersten Druck handelt. Kurze Zeit darauf erschien die korrigierte Fassung (Bibliothekasausgabe von Wien) die mit wenigen Exemplaren wahrscheinlich für das Königshaus bestimmt war. Man findet in ihr am Ende der ersten Centurie eine Anlehnung an das königliche Lilien-Wappen Heinrich des Zweiten. Auch die Korrekturen der Wiener Ausgabe lassen darauf schließen, dass dies eine korrigierte Fassung aus der Hand des Nostradamus sein könnte und die erste Ausgabe ( der erste Andruck ) jene von d'Albi war. Dies vermitteln auch die Korrekturen z.B. von "Ambadassadeurs" (d'Albi) in "Ambassadeurs" (Wien) Vers 1/85; bzw. der ausgemerzte Flüchtigkeitsfehler aus dem gleichen Vierzeiler (letzte Zeile) vom fal-schen "deus" ins korrekte "deux" usw.
Damit erklärt sich für mich die korrigierte Erstausgabe (Wien) zum einzigen Favoriten für eine Schlüssel-suche – es sei denn, man legt auf Buchstabengenauigkeit und bestimmte Worthervorhebungen keinen Wert. Bedingt wäre in dem Fall dann auch die Ausgabe von d'Alby tauglich. Auf keinen Fall jedoch Ausgaben, wie jene von 1568 (vermutlich die erste Gesamtausgabe) auf die Nostradamus keinen Einfluss mehr hatte, weil er bereits seit einigen Jahren unter der Erde lag...


Alles für die Katz...?

Die Denkfehler einiger Nostradamus-Autoren
Ich möchte an dieser Stelle nicht die Arbeit einiger schreibender Kollegen schmälern, die gerade jetzt ih-re neuen Bücher auf den Markt brachten. Wir müssen dennoch drüber reden, damit nachfolgenden For-schern nicht der gleiche Fehler unterläuft...
So stützt z.B. Rene H. Troyan ("Der Schlüssel zur Welt des Nostradamus") seinen kompletten Schlüs-sel auf diese Ausgabe (1568), die sich vom ersten Original so immens unterscheidet, dass man sie zwar sehr wohl zum Lesen heranziehen sollte, niemals aber zum Auffinden eines möglichen Schlüs-sels. Noch schlimmer: die Duplizität seiner miteinander verknüpften Vierzeiler verbindet Verse miteinan-der, die beim Schreiben der Erstausgabe noch gar nicht existierten. Ich halte es für mehr als unmöglich, dass Nostradamus einen Vierzeiler aus der ersten Centurie (erschienen im Jahr 1555) mit Vierzeilern aus der 10. Centurie (nach seinem Tod, 13 Jahre später) verknüpft hat. Mit Versen also, von denen er damals vermutlich beim Verfassen des ersten Werkes nicht einmal ahnte, ob er diese Buchserie jemals weiterschreiben würde.
Auch Guillaume Thonnaz  ("Der neue Weg zu den Prophezeihungen des Meisters") beging den glei-chen Fehler. Sein monumentaler Dreibänder ist dennoch zu empfehlen, weil neben jener Gesamtaus-gabe von 1568 (als Faksimile und alles Wort für Wort zeilenrichtig ins Deutsche gebracht) auch andere Werke von Nostradamus im Original vorgestellt werden. Die wörtliche Übersetzung aller Voraussagen und Briefe stört zwar den Lesefluss, aber sie ist für Nostradamus-Forscher, die kein Französisch spre-chen, sehr nützlich. Man darf sicher sein, dass in Thonnaz' Büchern das dritte franzöische Wort in Zeile X dann auch tatsächlich das dritte Wort in der Deutsch übersetzten Zeile X ist – also eine wertvolle Hilfe für alle, die es punktgenau wissen möchten...
Sein angebotener Schlüssel jedoch fußt auf einem Spätwerk und kann deshalb schon nicht richtig sein.
Ich will das einmal mit einem Beispiel verdeutlichen:
Im Begleitbrief an seinen Sohn Cäsar (der Knirps war beim Erscheinen der Centurien etwa zwei Jahre alt) hebt Nostradamus dessen Namen ganzzeilig deutlich in Versalien hervor. In der 13 Jahre später er-schienenen Ausgabe (Bennoist Rigaud, 1568) geht der Name jedoch völlig unter. Schlüsselsucher wer-den gewiss der Schreibweise in der Urausgabe ihre volle Aufmerksamkeit widmen (lohnt sich auch), werden jedoch in der 1566er Ausgabe nicht auf diese Hervorhebung aufmerksam gemacht. Verschie-dene Wörter wurden in der Spät-Ausgabe auch vollkommen anders geschrieben. Thonnaz legt in seiner These viel Wert aus bestimmte Auslassungszeichen – aber gerade die findet man teilweise im frühen Brief an Cäsar, jedoch nicht in der Ausgabe von 1568 (z.B. "mon", direkt hinter dem Namen Cäsars)
                                                        Die beiden Vergleichs-Faksimiles können Sie sich hier anschauen...







    n der Spätausgabe wurde also mächtig an Papier gespart und in den Begleitbriefen fast das Doppel-te in jede Zeile gepackt. Wer hier nun z.B. Zeile für Zeile säuberlich untereinander schreiben möchte (z.B. den Inhalt aus den 6 Kopfzeilen dieses Briefes), und für den Fall das dort etwas Verborgenes aufzu-spüren wäre, der müsste bereits mit "Verschiebungen" durch das versetzte á (4. Zeile im Original) rech-nen, denn in der 1568er Ausgabe erscheint der Buchstabe hinter den Namen des Sehers (worin der ein oder andere eine Absicht erkennen könnte – nur: an dieser Version hat Nostradamus nicht mehr mit-gewirkt!). – Ich fürchte also, ohne das Erstwerk aus dem Jahr 1555 ist das Auffinden eines Schlüssels, der auf Kleinigkeit wie Texthervorhebungen basiert, auf falsche Buchstaben (René H. Troyan setzt voll darauf), Schmuckranken, Schreibfehler usw., absolut nicht möglich...
Nachsatz dazu: Schande über Sie, Mr. Nolan! In Ihrem Buch "Das Nostradamus-Testament" (vergriffen) haben Sie sogar ein Faksimile aus dem Jahr 1668 als Grundlage genommen. Haben Sie uns alle an der Nase herumgeführt?
Antwort: Nein. Damals (vor 10 Jahren) war nix Älteres auffindbar. Deswegen konnte ich damals selbst mit der Brechstange den Schlüssel nicht finden. Der Cäsar-Brief dieser Ausgabe stammte aus der er-sten Gesamtausgabe (wie immer man diese Kopie 1668 auch fertigen konnte), und das Vorwort des Herausgebers veranlasste mich zu glauben, dass diese Ausgabe "getürkt" war und aus einer anderen Zeit kommen musste, welche nicht jener entsprach, die man dem Leser vorzugaukeln versuchte. Meine Übersetzungen von damals grassieren heute noch flott durchs Internet und werden ständig zitiert oder ohne Genehmigung zum Download angeboten. Deswegen auch mein deutlicher Copyright-Hinweis unter meinen neuen Webseiten. Ärgerlich, wenn man monatelange Arbeit ungefragt einfach klaut und diese Dinge dann zum Allgemeingut werden. –  Bei Dieter Mader z.B., der dieser Tage in seinem Forum meinen Copyright-Vermerk belächelt, waren meine Übersetzungen jahrelang ein tragender Teil auf sei-ner Homepage. – Es gab damals übrigens, als ich alle Briefe, Vierzeiler, Presages usw. komplett neu übersetzte, nur eine einzige ganz, ganz arge Übersetzung von Centurio.
Auch die von mir ausgebuddelte FOX-Tabelle gehört inzwischen zum Alltag der Nostradamus-Forscher. Bis zum Erscheinen des "Nostradamus-Testaments" hat meines Wissens zuvor nie jemand auch nur versucht, Buchstaben (z.B. die in Versalien geschriebenen Zeilenanfänge) in den Centurien in Zahlen umzuwandeln...


Themenwechsel – was gehört noch zum Handwerk?

Einige Fachkenntnisse sind notwendig...
Nun, ich will mich hier nicht als Schulmeister aufspielen. Daher zitiere ich lieber Nostradamus selbst, der in seinem "Bannvers" dazu rät, dass Leute, die nix vom Handwerk verstehen, seinen Centurien lieber fernbleiben sollten. Wer beispielsweise seine pseudo-astrologischen Hinweise in den Centurien nicht versteht, der sollte sich auch nicht daran versuchen. Wer keinen blassen Schimmer von den geheimen Praktiken der Alchemisten, Astrologen und Hellseher aus der Epoche des Nostradamus hat, der sollte sich erst das notwenidige Grundwissen reinhauen, um überhaupt verstehen zu können, was es mit den (z.B. bei Nettesheim zitierten) Engelszahlen, mit Mondknoten und Drachenköpfen usw. auf sich haben könnte. Dies gilt auch für die Sprache: Grundlegendes sollte man in Französisch und Latein auch ohne Hilfe deuten können, da Nostradamus, wo immer es sich anbot, eine Sprache einsetzte, die man zwei-deutig auslegen kann. In seinen Voraussagen benutzt er in fast jeder Zeile ein oder mehrere Wörter, welche man oft zig-fach deuten kann.
Darauf macht z.B. auch Elmar Gruber in seinem Buch "Nostradamus – Die wahre Bedeutung seiner Centurien" aufmerksam. Seine Vorliebe allerdings, beim Übersetzen den Kontex der Vierzeiler zu be-wahren, schließt jede Zweideuigkeit aus (nix gut für Entschlüsseler) und man muss mit dem vorlieb nehmen, was Gruber selbst für den richtigen Kontex hält. Die Franzosen haben es da besser: Sie ver-fallen bei jedem Vers ins Grübeln und überlegen, was diese oder jene Voraussage wohl zu bedeuten hätte. Deutsche Leser hingegen müssen das als gegeben hinnehmen, was wir – die Übersetzer oder Interpreten – ihnen anbieten: nämlich unser subjektives Verständnis für einen Text oder Kontex, der aber vielleicht ganz anders von Nostradamus gemeint war. So war es wohl auch gedacht, als er in einem seiner Briefe schrieb, dass man erst nach einem eingetroffenen Ereignis einen Vers richtig deuten kann. Jene schreckliche Vieldeutigkeit seiner Texte ist daran schuld – und ich glaube, dies hat er – mit einem spitzbübischen Lächeln im Gesicht – sehr bewusst und absichtlich getan.
Zur Folge hat dieser Umstand, dass Franzosen bessere Chancen haben, nach einem eingetroffenen Ereignis die Realität mit einer bestimmten Nostradamus-Voraussage in Einklang zu bringen (Fontbrune jun. zum Beispiel war ein Meister der Kontexdehnung). Dies ist natürlich mit den übersetzten Vierzeilern nicht immer möglich, da der Übersetzer vielleicht gerade in diesem speziellen Vers eine (durchaus auch richtige) Formulierung (einen Sinn) gewählt hat, der dem tatsächlichen Ereignis in keinster Weise ent-spricht. Gemeinsamkeiten mit einem tatsächlichen Ereignis lassen sich da, wo es keine gibt, schwer finden... Die Patentlösung wäre: ein Buch mit allen Vierzeilern zu erarbeiten, das Zeile für Zeile die verschiedenen Deutungsmöglichkeiten vorstellt – die bessere Lösung: wer Nostradamus richtig lesen oder Entschlüsseln möchte, lernt selbst Französisch, kann bereits Französisch, oder er versucht es es gar nicht und lebt von dem, was man ihm an übersetzer Literatur anbietet.
Das sind keine hochtrabenden Worte von mir, sondern es ist ein ernstgemeinter Rat, den Sie mir bitte nicht krumm nehmen. Es ist halt einfach so, dass ein hochqualifizierter Automechaniker seiner Gattin keine Zähne ziehen sollten. Und ein französischer Radsport-Profi sollten auch keine Homepage über bio-genetische Veränderungen im menschlichen Hirn kreieren. Irgendwie leuchtet das auch jedem ein. Nur bei Nostradamus glauben leider zu viele, dass man sich an sein Prophezeiungswerk auch ohne elementare Grundkenntnisse wagen kann. Was dabei herauskommt, kann man auf zahlreichen Internet-Seiten entdecken – eine noch recht neue Nostradamus-Plattform, wo leider Null- und Halbwissen (in allen möglichen Bereichen) oft so saftige Früchte tragen, dass sie an Komik zuweilen kaum zu überbie-ten sind.


Warum diese Zeilen von mir...?
Sie sind nichts anderes, als ein mahnender Finger, der das Prinzip "Schuster bleib bei deinen Leisten" noch einmal verdeutlichen soll, bevor sich der ein oder andere meiner Homepage-Besucher dazu entschließt, einem schlauen Fuchs wie Nostradamus (der er zweifellos war) auf die Schliche zu kom-men. Wer z.B. mit den auffallenden Großbuchstaben des ersten Vierzeilers nichts anzufangen weiß, oder wer nicht einmal ahnt, was z.B. die vier Schmuckbachstaben E-V-A-C bedeuten könnten, welche, jeder für sich, den Beginn der Centurien einleiten (von rechts nach links als CAVE zu lesen = ein altfranz. Begriff aus der Astrologie, der einen klaren Zeitraum fixiert, was also durchaus bedeutungsvoll sein könnte). Wer so etwas übersieht – wie könnte er sich dann in all den anderen, viel versteckteren ge-heimnisvollen Hinweisen und Zweideutigkeiten des Sehers zurechtfinden...?

Ich meine: sehr schwer – oder gar nicht! Dennoch wird leider viel zu viel auf den deutschen Nos-tradamus-Internetseiten spekuliert. Kein Wunder, wenn die Leute nach einigen ausgedehnten Web-Spaziergängen dann die Nase voll haben und Nostradamus-müde werden. Aufgewärmte Suppen und falsche Schlussfolgerungen ließen schon immer ein Interesse nur kurzfristig aufflammen...
Machen Sie nicht den gleichen Fehler. Bereiten Sie sich gut auf das spannenende Abenteuer Nostrada-mus vor. Und dann zeigen Sie Besserwissern wie mir die Zähne! Nur so geht's – und dazu wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen viel Erfolg. Gute Konkurrenz spornt an. Ich könnte das – inzwischen etwas "nossi-müde" geworden – wirklich gut gebrauchen...


Fortsetzungen zu dieser Basis-Info in der Reihenfolge:
1. Gelüftetes Geheimnis: Die Fox-Tabelle (Einstieg)
2. Buchstaben in Zahlen verwandeln mit der Foxtabelle
3. Gelüftetes Geheimnis: Die Zahl 3797 (Einstieg)
4. Zurück zur Basis-Info