Aufmerksamen Lesern wird aufgefallen sein, dass uns Nostradamus in seinem
Prophezeiungs-Buch neben den Seitenzahlen und Versnummern tatsächlich
nur zwei Zahlen als geschriebene Nummern bzw. Daten anbietet. Das sind die
Jahre 1555 (Entstehung des Buches) sowie das angebliche Endjahr seiner Voraussagen:
3797. Es gibt allerdings einige Jahreszahlen, die er mit Worten ausgeschrieben
hat, wie etwa in Vers 1/49 das Jahr Tausendsiebenhundert. Diese sehr
seltenen und klar fixierten Zeitangaben sollten dem Entschlüssler
dazu dienen, seine Ergebnisse zu testen und zu überprüfen.
Wie kann man Daten ohne Zahlen berechnen ...?
In meinem ersten Nostradamus-Buch
"Das Nostradamus-Testament", Langen Müller, München
1996, erhielten meine Leser nun eine bis dahin nie in Erwägung gezogene
Möglichkeit, bestimmte von Nostradamus markierte Buchstaben in Zahlen
umzuwandeln. Mit der sogenannten FOX-Tabelle
wurde es nun erstmalig möglich, jenen verborgenen Zahlenschlüssel
zu suchen, von dem Nostradamus in einer Art Vorwort (Brief an seinen Sohn
Cesar) andeutete, er habe diesen Code im 'Inneren seines Magens eingeschlossen'.
Natürlich gibt es noch
zahlreiche andere Möglichkeiten, wenn man das Umwandeln von Buchstaben
in Zahlen bzw. das Ermitteln von Zahlen z.B. dort, wo es gar keine
Zahlen gibt als möglichen Nostradamus-Trick akzeptiert.
Römische Zahlen blühen im Verborgenen
Eine dieser Suchkriterien
könnte vielleicht in den 'Römischen Ziffern' stecken, die in jeder
Sprache der westlichen Welt enthalten sind. Man ermittelt also entweder innerhalb
eines Prophezeiungsverses die 'echten' Römischen Zahlen (wie unten abgebildet
in Großbuchstaben) oder z.B. Zeile für Zeile auch als kleine Buchstaben,
also iv oder viii, xi c M m usw. Man mag davon halten, was man
will, Tatsache ist, dass gerade in der Epoche des Nostradamus die lateinische
Sprache hoch im Kurs war. Zu Lebzeiten des Sehers ging man gerade dazu über,
nun auch die eigenen Landesprachen zu nutzen, womit das 'gemeine Volk' nun
auch an die Literatur seiner Zeit heran gebracht werden konnte ...
Ebenfalls f ü r
einen derartigen Code sprechen die zahlreichen Lateinischen Phrasen und Bibelzitate
in den vorgestellten Briefen des Sehers. Es existieren auch nur wenige römische
Großbuchstaben in diesen Briefen, überwiegend C=100, M=1000 und
D=500. Auch hier könnte vielleicht ein noch nie veröffentlichtes
Geheimnis gelüftet werden, denn Nostradamus selbst zeigt in seinem Buch
an vielen Stellen (meist Daten) dass er das "i" auch als die Zahl
Eins wertet.
Dort rechnen, wo es keine Zahlen gibt
Die Original-Ausgabe der
Centurien aus dem Jahr 1555 beginnt in jedem Kapitel (= 'Centurien', das sind
Blocks mit je 100 Versen) mit einem riesigen, unübersehbaren Schmuckbuchstaben.
Im Beispiel der ersten Centurie ist das ein mächtiges "E".
Nun könnte man auf folgende Weise Zahlen ermitteln:
Man zählt die Buchstaben
"e" in jeder Zeile. Im Beispiel habe ich diese Buchstaben gelb markiert.
In der ersten Zeile findet man 5 "E", danach wieder 5, in der dritten
Zeile auch 5 und in der letzten Zeile 4 "E". Daraus könnte
man nun tatsächlich eine Art Leitzahl für das erste Kapitel sehen:
5554. Vielleicht lässt sich diese
Zahl sinnvoll mit den Ergebnissen aus anderen Versen verrechnen?
Probieren Sie es aus. Tüfteln
Sie. Gehen Sie auf Entdeckungsreise! Jede Centurie wartet mit einem anderen
Buchstaben auf. Finden Sie heraus, ob es Sinn macht, auf diese Weise plötzlich
zu eigenen Zahlen zu kommen, ohne dass auch nur ein einziger Buchstabe in
eine Zahl verwandelt werden muss.
Demnächst stelle ich hier weitere Möglichkeiten vor, Nostradamus
zu entschlüsseln...