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Jupiter, mehr mit Venus als dem Mond verbunden, zeigt sich von hellem Glanz:
Venus, verborgen unter dem Schein Neptuns, von Mars geprägt, durch die
große Verästelung.
Haben Sie das Unding, den Knaller, bemerkt?
Vermutlich nicht. Nostradamus erwähnt hier in
einer (übrigens absurden) astrologischen Kon-
stellation von fünf Planeten auch Neptun er
schrieb hier also einen Namen nieder, den sich
erst eine noch ungeborene Person für einen ge-
rade neu
entdeckten Planeten ausdenken wür-
de, die erst 291 nach seiner Zeit leben agiert...
Vor dem Jahr 1845/46 existierte Neptun prak-
tisch nicht für uns Erdenmenschen. Aber Nos-
tradamus zählt ihn neben vier weiten Planeten
auf, als kenne man ihn schon seit Hunderten
von Jahren...
Einige 'wissenschaftlichen Experten' sprechen
sich dafür aus, daß Nostradamus mit 'Neptun'
wohl den Meeresgott meinte, aber so einfach
sollte man sich das nun doch nicht machen.
Daß sich die Venus hinter dem 'Schein' eines
Meeresgottes verbirgt, ist sicherlich an den
Haaren herbeigezogen. Es führt kein Weg da-
ran vorbei:
Nostradamus nennt hier 5 Planeten unse-
res Gestirns einer von ihnen ist Neptun!
Wie um alles kam er auf diesen Namen? Kann
man über einen Planeten schreiben, den noch
nie ein Mensch zuvor entdeckt hat? Kann man
ihm eine Bezeichnung geben (Neptun), die sich
erst hunderte Jahre später jemand ausdenken
würde? Hier muß jeder für sich selbst eine Ant-
wort finden. Wo immer denke ich Nostra-
damus auch sein Wissen um diesen Planeten
und dessen Namen herhatte: es ist auf jeden
Fall nachdenkenswert. Er hätte von der Exis-
tenz Neptuns einfach nichts wissen können
und dürfen. Aber sie war ihm nicht fremd. Und er hat sie merkwürdigerweise
auch nicht be-
sonders hervorgehoben. Er sprach/schrieb da-
rüber, wie über 'einen alten Bekannten'.
Seltsam, oder...?
Andererseits: Wenn irgendwer
je herausfinden
sollte, daß die Entdecker des Neptun eben je-
nen Namen wählten, weil Nostradamus ihn 290
Jahre früher aufgeschrieben hat, oder weil Nep-
tun einfach die logische Folge der anderen Pla-
netennamen in unserem Sonnensystem war
(Mars, der Kriegsgott; Venus, die Göttin der Liebe;
Jupiter der Götterbote usw.), dann aller-
dings spräche absolut nichts mehr für die The-se, Nostradamus
habe die Entdeckung dieses Planeten einzig und allein durch prophetischen
Gaben 'vorausgesehen'...
Im Dez. 2001 trat ein junger Computer-Profi
in mein Leben: Joshua Remar, der es immerhin
schaffte, meinen seit 1999 gepflegten Nostrada-
mus-Pessimismus in Frage zu stellen. Er über-
nahm meine Idee, wenn Nostradamus über-
haupt irgendetwas im Klartext ausgesagt hätte,
dann könne man dies nur finden, indem man
die meist unzusammenhängenden Zeilen der
Vierzeiler mittels eines logischen Schlüssels
sinnvoll neu zusammenfügt.
Joshua schaffte, wozu meine Informatikkennt-
nisse nicht reichten: Er schuf ein Programm,
dass es ihm ermöglichte, die einzelnen Zeilen
neu zusammenzufügen. Er tüftele herum und
suchte nach einer plausibelen Antwort, wie
Nostradamus vor 500 Jahren vielleicht gearbei-
tet haben könnte, um seine echten Prophezei-
ungen so durcheinanderzuwirbeln, dass diese
zwar irgendwie wie Prophezeiungen klangen,
aber ohne ein bestimmtest Ordnungssystem
keinerlei Sinn ergäben.
Was Joshua herausfand lässt hoffen, dem Ge-
heimnis des Nostradamus wieder etwas näher
gekommen zu sein...
Nostradamus
geizte in seinen Centurien mit
klaren Zeitangaben. Vielmehr zog er es vor,
sich dunkel und unklar auszudrücken. Zwei-
mal nur legte er sich auf fixe Daten fest:
So blieb "der
große Schreckensherrscher, der
im Juli 1999 vom Himmel kommen sollte, eben-
so aus, wie die Gefangennahme eines persi-
schen Königs in Ägypten, welche Nostrada-
mus für den Oktober 1727 vorausgesagt hatte.
In beiden Vierzeilern nannte er klar und un-
mißverständlich die Jahreszahlen und die Er-
eignismonate. Tatsächlich passierte jedoch nichts auch nur annähernd
Zutreffendes...
Dieses Thema wird ausführlich hier
behandelt.
Woher kommen Prophezeiungen?
Kann man derartige Visionen tatsäch-
lich zeitlich, z.B. mittels astrologischer Berechnungen, festlegen?
Es wird immer wieder behauptet, Nostradamus
habe seine prophetischen Visionen auf dem
Dach seines Hauses empfangen. Dabei habe
er auf einem dreibeinigem Hocker in einer Art
von Bottich gesessen, der aufgefüllt war mit
Wasser und (giftigen) berauschenden Flüssig-
keiten. In diesem Zustand vollgekifft bis zur Halskrause
hätte er nun über etwas wie ei-ne Stabantenne seine Visionen
empfangen und
diese am kommenden Tag niedergeschrieben.
Das Foto vom Nostradamus-Wohnhaus in Sa-
lon spricht für sich selbst: wie immer er auch
durch die schmalen Fensterluken das schrä-
ge Dach erklommen haben mag; sich dort in
einer gefüllten Wanne auf einem dreibeinigen
Hocker niederzulassen es hätte nicht funk-
tioniert... (rechts, beige markiert).
Gegen Nostradamus spricht auch die Tatsa-
che, dass sich in den vergangenen 450 Jah-
ren Hunderte von Autoren über Jahre hinweg
an Nostradamus 'festgebissen' haben, ihn
nach einem Schlüssel durchpflügten und
durchkämmten und ihn dennoch nicht fanden.
Dies kann natürlich für die Pfiffigkeit des Se-
hers sprechen, anderseits was, um alles in
der Welt haben Prophezeiungen für einen Nut-
zen, wenn Sie niemand deuten oder gar ent-
schlüsseln kann?
Bedenklich ist auch die Tatsache, dass alle
Nostradamus-Experten, die glaubten, endlich
den richtigen Schlüssel entdeckt zu haben und
uns Ergebnisse (entschlüsselte Voraussagen) präsentierten, die
sich später als völlig falsch
entpuppten, dass diese Experten oft einer ab-
solut verblüffend erscheinenden Logik auf den
Leim gingen, die uns nachdenklich stimmen
sollte. Denn wenn 500 Experten jeweils eine
andere Logik entdecken, die zu letztlich doch
falschen Ergebnissen führt, könnte es sein,
dass der ein oder andere von ihnen tatsächlich
den richtigen Schlüssel entdeckte, diesen
aber nicht erkannte, weil die Voraussagen des
Sehers vielleicht falsch sind bzw. falsch waren.
So fällt es angesichts der verschwommenen
Sprache des Sehers auch schwer, seine Vier-
zeiler ohne jedwelchen Schlüssel einem ge-
schichtlichen Ereignis zuzuordnen. Selbst bei
den wenigen präzise formulierten Versen, wo
man klar bestimmen kann, dass dieses Er-
eignis bis heute noch nicht stattgefunden hat
(Methode T. Simrun: "Das was noch nicht war,
muss also noch eintreffen...") muss nicht
zwingend eine prophetische Substanz vorhan-
den sein. Es könnte nämlich auch sein, dass
die Nostradamus-Prophezeiungen schlicht und
ergreifend falsch sind und deshalb noch nicht
eintrafen...
Zum Thema passt: Prophetie
oder Wissen?
Zum Thema passt: Diskussions-Forum
Zum Thema passt: Falsche Propheten