Nostradamus - Prophezeiungen und Voraussagen

Propheten und ihre meist düsteren Voraus-
sagen gibt es seit Menschengedenken. Ihre
Visionen erleben die meisten als Bildfolgen
im Wachzustand. Wie ernst sind derartige
Prophezeiungen zu nehmen? Sind sie irre-
ale Halluzinationen, Botschaften aus dem
Jenseits oder warnende Bilder aus den Tie-
fen unseres Ichs...?

Über den Wahrheitsgehalt tatsächlich eingetroffener vorausgesagter
Ereignisse lässt sich nur dann urteilen, wenn eine Voraussage ohne
Wenn und Aber vor dem Ereignis gemacht wurde und dies dokumen-
tiert wurde. Das heißt, es müssen nachprüfbare Fakten vorliegen, wo-
bei die mündliche Überlieferung bzw. Bestätigung in der Regel nicht
ausreicht. Zu sehr können später Dinge unbewußt verfälscht oder er-
härtet werden.
Es ist also wichtig, dass eine Prophezeiung vorher publik gemacht

wird wie z.B. in Film und Fernsehen, in Büchern oder der Presse.
Nur dann, und wirklich nur dann, können wir später abschätzen, wie
zutreffend oder nicht zutreffend eine Prophezeiung war. In meinem
Buch "Die Siebte Offenbarung" (Langen Müller, 1997) habe ich da-
mals etwa 300 gesammwelte Prophezeiungen aufgeführt, die in den
vorangegangenen Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten für die
Jahrtausendwende gemacht wurden. Nicht eine – und darunter wa-
ren deutliche, drastische, biblische und neuzeitliche – traf dann tat-
sächlich ein! Sie hielten uns für lange Zeiten in Atem, riefen Angst
vor dem Jahrtausendwechsel hervor, aber am Ende entpuppten sie
sich als reiner visionärer Geistesmüll.
Vielen mag das nicht gefallen, aber Tatsachen lassen sich nun ein-
mal nicht wegleugnen...

    Beispiel JAPAN
  Der Untergang Japans
wurde von zahlreichen
Hellsehern für die Jahre
1998 oder 1999 voraus-
gesagt. Wer da den An-
fang machte, läßt sich
heute nicht mehr mit Ge-
wissheit sagen, wie es
aber zu der 'verblüffen-
den'   Übereinstimmung
kam, ist nachvollziehbar.
  Alljährlich finden grös-

sere   Veranstaltungen
und Seminare statt, wo
die bekanntesten   Hell-
seher der aktuellen Sze-
ne als Gastredner, Refe-
renten usw. eingeladen
sind,   die Vorträge an-
derer hören und auch
die    Publikumswirkung
der   dort    gemachten
Prophezeiungen   haut-
nah miterleben dürfen.
Man muss den 'Dozen-
ten' nicht einmal Übles
unterstellen, wenn der-
artige Treffen zum Nähr-
boden für neue Voraus-
sagetrends werden.
   Einer hört es vom an-
deren, auch das Unter-
bewußtsein nimmt eini-
ges wahr  und   setzt
sich mit den neuen, so
logisch klingenden The-
sen auseinander, wo-
mit die   Prägung   der
nächsten Prophezeiun-
gen – wo immer diese
auch   herkommen mö-
gen   –   bereits vorbe-
stimmt ist...
  Individuelle Prophezei-
ungen scheint es heute
kaum noch zu geben –
nur so lässt sich erklä-
ren, dass die Hellseher
allesamt falsch lagen...

Lafontaine und Altbundeskanzler Kohl waren in den politischen Vorhersagen aus dem Jahr 1997 stets
die Gewinner der Bundestagswahlen von 1998. Von
Gerhard Schröder, den sich damals kaum jemand als
Kanzlerkandidat der SPD vorstellen konnte, redeten
die jenseitigen Zuflüsterer jedoch nicht.

Der Riesen-Crash unserer Weltwirtschaft, ka-
putte Banken, ein Börsendilamma schlimmsten Aus-
maßes wurde von rund 50 Hellsehern in der Welt für
1999 vorausgesehen. Amerika verliert seine bisheri-
ge wirtschaftliche Vormachtstellung, der Euro wird
niemals kommen. Hunger und Leid überall...

1999 – das Aus für die Welt. Zahlreiche Hellseher,
aber auch der Münchener Starastrologe Winfried Noé,
sahen für das letzte Jahr des Milleniums 'eine Atom-
bombe fallen'. Der Österreicher Alexander Tollmann
erahnte den Dritten Weltkrieg, wo es in Köln zur Ent-
scheidungsschlacht käme. Auch die Explosion der ge-
samten Eifel wurde prophezeit (Uriella )...

10. Juli 1982 – Die Welt existiert nicht mehr...
Arnold Krumm-Heller: "Der gesamte Erdball wird im
Todessommer 1982 durch Nuklearbomben zu einem
Friedhof werden. Millionen von Menschen werden
dabei getötet. In den 5 Kontinenten werden nur noch
rund 35 000 Menschen überlebt haben!" Nur ganze
12 Minuten sollte der letzte Krieg dauern...

Der Seher Emilio Scappini ('Mustafa') aus Mailand
sagte 1962 für das Folgejahr voraus:
"Die Weltspannungen werden bis kurz vor den Explo-

sionspunkt kommen. In letzter Minute werden sich
Kennedy und Chruschtschow aber einigen, wodurch
ein Krieg vermieden werden kann. Es folgt ein turbu-
lentes Jahr für Fidel Castro, und es kommt zu drasti-
schneidenden Veränderungen in der politischen Sze-
ne in Westdeutschland. Auch ein unruhiges Jahr für
Frankreich."

Die USA, Grossbritannien und die Sowjetunion
unterzeichnen ein Atomstopp-Abkommen. Kei-
ne neuerliche Trübung zwischen Moskau und
Washington. Auch in Deutschland kommt es zu
keinen einschneidenden Umwälzungen in der
politischen Szene. Konrad Adenauer und der
französische Staatspräsident de Gaulle unter-
zeichnen den Vertrag über die deutsch–fran-
zösische Zusammenarbeit (Elysée-Vertrag).

Weitere Veraussagen für das Jahr 1963 beschäftig-
ten sich mit Belgien (Streikunruhen waren vorausge-
gangen) und den Personen des Zeitgeschehens:
Die italienische Seherin Maria Vismara: "Ein äus-

serst schwieriges Jahr für Belgien mit politischen
Entwicklungen von beachtlicher Bedeutung. Und
die Schauspielerin Claudia Cardinale gewinnt einen
Oscar ."
Vitorio Scifo, der "Seher vonTobruk": "Der Belgier-

könig wird zugunsten seines Bruders Albert abdan-
ken und in ein Kloster gehen. Ex-Kaiserin Soraya
wirde 1963 wieder heiraten und Schah Reza Pah-
lewi wird im gleichen Jahr Vater eines zweiten Soh-
nes "
Der Seher Magani: "Harte Zeiten fur Begien! – End-

lich will das Heilmittel gegen Krebs gefunden!"
Hellseherin Jeane Dixon: "Ein Kind von niederer Ge-

burt hat am 5. Februar 1962 das Licht der Welt er-
blickt und wird ab den 80er Jahren bis 1999 alle
Menschen dieser Welt im gemeinsamen Glauben
vereinen!"

In Belgien kam es zu keinerlei Problemen, ein er-
folgreiches Mittel gegen den Krebs wurde nicht
gefunden und die angekündigten politischen Es-
kalationen blieben aus.
Wirklich welterschütternde Ereignisse, wie die

Ermordung John F. Kennedys in Dallas, der Tod
von Papst Johannes XXIII, der Wirbelsturm in Pa-
kistan mit 15 000 Toten und über 2 Millionen Ob-
dachlosen, oder die Staudamm-Katastrophe
von Longarone (Italien, 2000 Tote) sah keiner
der bekannten Propheten für 1963 voraus.
Auch die Vorhersagen, Claudia Cardinale ge-

wänne einen 'Oscar', Ex-Kaiserin Soraya wür-
de wieder heiraten und der persische Schah
bekäme einen zweiten Sohn trafen nicht ein.
Die 'eindrucksvollste undklarste Vision' der Hell-
seherin Jeane Dixon, über das Kind 'von niede-
rer Geburt', das die Welt vereinen würde, ist
ebenfalls nicht eingetroffen.
In meinem Buch "Das Nostradamus-Testament"

wurden zahlreiche andere Flops aufgelistet...

Am Ende stellt sich die Frage: Wo steht Nostradamus?
War er die Ausnahme der Regel und ein begnadeter Prophet?
Ein Abzocker seiner Zeit? Ein Hellseher, der, wie alle vor
und nach ihm, zwar Visionen hatte, an diese glaubte, sich
aber wie all die anderen vor und nach seiner Zeit geirrt hat?
Steckt mehr als wir ahnen hinter seinen verschlüsselten Vor-
aussagen. Oder zitierte er – wie er selbst sagt – aus einer
Quelle, die ihm Wissen statt Ahnungen verlieh...?