
Rund 450 Jahre lang rätselte die Menschheit über 
    den
    Sinn oder Unsinn der biblisch-düster geschriebenen und meist 
    unverständlichen Prophezeiungen des Michel Nostradamus.
    Viele Bücher mit sensationell angekündigten Entschlüsselungen
    erschienen, aber auch deren Prophezeiungen waren entweder
    genauso unbegreifbar wie die vierzeiligen Originalverse des 
    Sehers selbst, oder die Voraussagen entpuppten sich nach einiger Zeit schlicht 
    und ergreifend als falsch...
  Bei den zahlreichen zurückliegenden Entschlüsselungsversuchen 
     unterliefen  den Autoren im-
    mer wieder Fehler,  weil sie bei ihrer Suche oft von der falschen Voraussetzung  
    ausgingen,  die
    zahlreichen Hinweise zum Schlüssel in winzigen Details zu suchen. Da 
    wurde den Falschschrei-
    bungen von einzelnen Buchstaben oder Wörtern zu viel Gewicht beigemessen, 
     Großschreibun-
    gen durchleuchtet, Buchstabenraster angelegt oder die zuweilen merkwürdige 
    Interpunktion, die
    lateinischen Worte oder die Schmuckranken über den einzelnen Centurien 
    als Kodierungsmerk-
    mal betrachtet. 

   Tatsächlich muss man davon ausgehen, 
    dass die Epoche in welcher Nostradamus lebte, ein
    aufwendiges Verschlüsseln nicht zuließ. Bereits ab der ersten Ausgabe  
    (1555, nur dreieinhalb
    Centurien) wimmelte es vor Fehlern in den kleinen Heften, und mit jeder neuen 
    Ausgabe änder-
    ten sich das Layout, die Hervorhebungen und teilweise die Schreibweise von 
    bestimmten Wör-
    tern.  Das "J" löste im Laufe der zeit das "i" 
    ab,  aus zahlreichen "V"  wurde nun ein "U" 
    usw., 
    so dass man davon ausgehen darf, daß der bereits als Herausgeber von 
    Büchern erfahrene Se-
    her seinen Schlüssel nicht in derart unsicheren Details verborgen hatte, 
    sondern einen Schlüs-
    sel auswählte,  bei dem es absolut keine Rolle spielte,  ob 
    ein Buchstabe nun groß oder klein
    abgedruckt wurde oder ob seine Ortographie vom Schriftsetzer  (die  
    Druckplatten  wurden da-
    mals noch geschnitzt) geändert oder entstellt wurde. 
    Vertauschte Zeilen  verblüffender Klartext...
    
    Keiner der mir bekannten Autoren schien je daran gedacht zu haben, dass es 
    vielleicht sinnvoll 
    sein könnte,  die zahlreichen Hinweise zum Nostradamus-Schlüssel  
    (sie existieren zu Hauf in 
    den Briefen des Sehers und sind hinlänglich bekannt)  nicht in solchen 
    zeittypischen Druckfeh-
    lern zu suchen,  sondern auf das Zusammenfügen bestimmter Zeilen 
    zu beziehen.  Damit  will 
    ich sagen, dass man die bekannten Hinweise zum Schlüssel eigentlich immer 
    nur falsch ange-
    wendet hat. Hätte man sie hingegen genutzt, um bestimmte Zeilen (nicht 
    Wörter oder Buchsta-
    ben usw.) zu verdrehen, wäre man sicherlich schon längst auf den 
    korrekten Schlüssel gestos-
    sen. Man ging mit den richtigen Hinweisen nun den falschen Weg   
    und tappte weiter im Dun-
    keln... 
    
    Ich schließe mich da nicht aus.  Zwar hatte ich schon im meinem 
    Buch  "Das Nostradamus-
    Testament" darauf hingewiesen, dass zahlreiche Zeilen abrupt enden 
    und die Voraussagen in 
    den bekannten Vierzeilern von Zeile zu Zeile textlich oft gar nicht  zusammenpassen 
     und  ein
    möglicher Schlüssel im Austausch der Zeilen läge,  aber  
    ich  ging dieser Überlegung damals
    nicht nach und arbeitete mich auch weiterhin wie alle anderen Autoren durch 
    Buchstabenras-
    ter, Falschschreibungen, großgeschriebene Wörter usw. 
    
    
    
    Schreckenstag 11. September 2001
    
    Entführte Terrorjets rasten ins New Yorker World Trade Center und die 
    Welt schien für Tage 
    und Wochen vor Entsetzen wie gelähmt. Falsche Nostradamus-Prophezeiungen jagten 
    in Se-
    kundenschnelle  durch  die  Datenhighways des Internet und 
    die Besucherzahlen auf meinen 
    Webseiten schnellten auf über 100 000 pro Woche hinauf. 
    
    Mein neues Buch, "Der Seher" schnellte in den amazon.de-Charts vom Startplatz 
    500.000 bin-
    nen einer Woche auf Platz 90.  Mit ein Grund für den kometenhaften Aufstieg 
    war ein markan-
    tes Datum in diesem Roman   der 11. September   ein 
    Datum,  das ich Jahre zuvor in den 
    Nostradamus-Centurien entschlüsselt, und in die Romanhandlung einbezogen hatte. 
     Und nun
    stand es da,  dieses Datum! Schwarz auf Weiß   seit Juli 2001 
    abgedruckt und absolut iden-
    tisch mit jenem Datum des WTC-Anschlags in New York! 
    
    Das Schlimmste daran: die Hauptfigur in diesem Roman, 'Der Seher'  ein 
    Prophet der in der Zukunft lesen konnte wie in einem offenen Buch  hatte 
    dieses Datum festgelegt, um mit sei-
    ner Voraussage den unwiderlegbaren Beweis vorzulegen, dass sich seine Schreckensprophe-
    zeiungen auch tatsächlich erfüllen würden.  Ich machte mich also wieder 
    auf die Suche nach 
    dem einst herausgefundenen Datum,  fest entschlossen,  nun  dem 
    Nostradamus-Geheimnis 
    ein für alle mal auf die Schliche zu kommen...
    
    Den dornenreichen Weg dorthin habe ich in meinem Buch "Klartext" 
    ausfürhlich geschildert...