Massenhaltung: Hunderte,
ja Tausende von Schweinen, kann man nicht
auf sich selbst gestellt, einfach so rumlaufen
und agieren lassen. Das
Chaos wäre grenzenlos. Dem Führer einer Massenhaltung
kommt somit
die Aufgabe zu, seine Schweine artgerecht unterzubringen, sie zu überwa-
chen, seiner Aufsichtspflicht nachzukommen und Tiere auszusondern, die
eine ordungsgemäße Gesamthaltung gefährden könnten.
Zuchtziele und Perspektiven: Ziel ist
immer ein pflegeleichtes Schwein
mit einem milden, nicht aufmüpfigen Charakter, der
den Gesamtbetrieb
stören könnte. Anspruchslosigkeit, Wesensgleichheit, Gehorsam
und ein
möglichst hoher einheitlicher Nutzwert der Tiere sichern den Erfolg
eines
derartigen Unternehmens. Geregelter Nahrungszufluss und der kontrollier-
te Auslauf der Tiere sichert die Abhängigkeit der Tiere zum Zuchtbetrieb.
Ausgliederung bestimmter Schweine: Tiere, welche eine an
sich aus-
sichtsreiche Massenhaltung gefährden oder möglicherweise einmal
gefähr-
den könnten, müssen überwacht und beobachtet werden.
Wird hierbei ei-
ne mögliche Gefährdung für den Zuchtbetrieb deutlich, ist
durch Futterent-
zug u.ä. die Lernbereitschaft der Tiere zu prüfen. Erscheint die
Anpassung
jedoch unmöglich, sind diese Schweine auszusondern und
in besonders
schweren Fällen aus der Gemeinschaft der übrigen Tiere zu entfernen.
Elite-Schweine: Schweine, die
im Sinne des Züchters nach außen hin
durch ihr Erscheinungsbild den Erfolg des Schweinehalters
repräsentie-
ren könnten, sollten im Einzelfall in gesonderten Stallungen untergebracht
werden, wo ihnen auch besondere Zuwendung und Pflege zuteil wird.
Die-
se Tiere können neben Zuchtzwecken auch zu Repräsentationsaufgaben
herangezogen werden (Show, Zirkus, Ausstellungen, Leitvieh usw).
Grundregeln zur Massentierhaltung: Zufriedene,
satte Schweine garan-
tieren einen reibungslosen Tagesablauf innerhalb der Gesamttierhaltung.
Auf aufwendige Umzäunungen, Absperrungen oder Kontrollmechanismen
kann bei überwiegend zufrieden gehaltenen Tieren verzichtet werden.
Auf-
rührerische Individualschweine oder negative Einflüsse von
außen bleiben
hier in der Regel ohne Einfluss, solange die Abhängigkeit
vom Futtertrog
gewährleistet bleibt.
Dreckschweine: Zahlreiche dieser Artgenossen
suhlen besonders gerne
im Dreck, wodurch ihre Nützlichkeit aber nicht eingeschränkt ist.
Es ist
vielmehr als art-typisch anzusehen und ein entsprechendes Terrain sollte
daher für diese Schweine stets zur Verfügung gehalten werden.
Als aus-
gesprochen erfolgreich erweist sich hier auch die Bereitstellung von
spe-
ziell für diese Tiere geschaffene Abteilungen und Lebensräume.
Agressor- und Individualschweine: Aus
dem eigenen Zuchtbetrieb sind
sie sorgsam auszusondern und möglichst durch spezielle Strafen oder
Zu-
wendungen (siehe oben: "Ausgliederung bestimmter Schweine")
unter auf-
merksamer Kontrolle zu berechenbaren Exemplaren ihrer Gattung
umzu-
gestalten. Ihre Neigungen zum Leittier sind erst dann als sinvoll
anzuse-
hen, wenn sie dem Zweck des Betriebes oder bestimmten Aufgaben dien-
lich sein könnten. Generell müssen diese Tiere jedoch als Störenfriede
im
Sinne eines gemeinschaftlichen Miteinanders angesehen und als
solche
auch behandelt werden.
Erziehung und Öffentlichkeitsarbeit:
Grundsätzlich dienen gesunde und
wohlgenährte Schweine bereits von Jugend an dem Image des Zuchtbetrie-
bes. Es ist daher anzustreben, Exemplare, die dem Erfolg eines Betriebes
dienlich sind, überall da einzusetzen, sie zu fördern und frei
agieren zu las-
den, wo sie zum Gelingen eines guten Images beisteuern, oder
eine Stel-
lung als Vorbild einnehmen können.
Miese Schweine: Als solche sind Tiere
anzusehen, die auf Grund ihrer
ausgeprägten Individualität, Intelligenz und Kreativität,
zwar als Nutztiere
betrachtet werden könnten, die jedoch durch Störrigkeit und Unbelehrbar-
keit nicht den Willen zeigen, sich im Schweinealltag eines Tierhaltungs-
betriebes einzufügen. Diesen unruhestiftenden Exemplaren
sollte jegli-
che Möglichkeit entzogen werden, sich selbst darzustellen
oder andere
Tiere beeinflussen zu können. In der Öffentlichkeit sollten sie,
wenn dies
unumgänglich wird, deutlich als seltene Ausnahme
des an sich sonst
hervorragenden Tierbestandes dargestellt werden.
Das ideale Schwein: Ziel eines
Zuchtbetriebes sollte stets das ideale
Schwein sein. Es ist ergiebig, träge, anspruchslos, und führt
in der Masse
letztlich zum wirtschaftlichen Aufschwung des Betriebes, welcher
stets
bestrebt sein sollte, dass 90% seiner Gesamttiere ausschließlich aus
ide-
alen Schweinen bestehen. Die Vergangeheit zeigte, dass bei Stallhaltun-
gen diese Tiere besonders gut durch gezielte Musikberieslungen, seichte
TV-Shows und durch sensible Kontrolleinrichtungen gedeihen sollen.