Steht die Zukunft bereits fest, oder ist sie veränderbar?                              << Zurück


von Torsten aus Dresden am 01.07.2002
Leute, ich hab's!. Wie Prophezeiungen funktionieren, was der Heilige Geist ist und warum die
Zukunft unabänderlich ist. In einer durchgrübelten Nacht habe ich mal wieder die Puzzleteil-
chen zusammengesetzt, einen treffenden Begriff gesucht und heute früh "universelles Gefühls-
feld" in Google eingegeben. In den Ergebnissen stand genau der Inhalt meiner Vorstellungen,
der zumindest seit Immanuel Kant zum Allgemeinwissen gehören könnte.

Andere Ausdrücke sind "universelles Informationsfeld", "morphogenetisches Feld" oder eben
"Heiliger Geist". In den gefundenen Texten stehen auch genügend Fakten und experimentelle
Ergebnisse, die die Richtigkeit untermauern. Gegen Fälschungen spricht, daß einige im Wi-
derspruch zum Informationsfeld stehen – ein Fehler, der bei einer selbstbewiesenen Eigen-
schöpfung nicht zu erwarten wäre.

Was noch wichtiger ist: es gibt wesentlich mehr Ansatzpunkte als Prophezeiungen, die zu
diesem Modell führen, womit Prophezeiungen nicht mehr Ausgangspunkt, sondern Schlußfol-
gerung sind. Egal, ob Nossi selbst zur Informationsaufnahme aus der Zukunft fähig war – das
Wissen um die Zukunft kann auf jeden Fall in seine Zeit gelangt sein. Da er sich selbst als
"Seher" bezeichnet, würde ich mal auf die Templer als Quelle tippen, bei denen Einiges für
ein Wissen um die Zukunft spricht.

Aber das wird Ray ja bald verraten...

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von Torsten aus Dresden am 10.07.2002
Noch was: wenn Prophezeiungen möglich sind, sind sie auch richtig, und ein gesehenes
Ereignis ist nicht abwendbar, sondern wird höchstens durch den Versuch seiner Vereitlung
herbeigeführt.

Ein Beispiel ist Jesus: die jüdischen Religionsführer wollten die Verbreitung seiner Lehre ver-
hindern, erreichten aber genau das Gegenteil. Ich glaube auch, daß es sich um eine Appa-
ratur handelt, mit der man in die Zukunft sehen kann. Entweder war sie in Nossis Besitz,
oder er hatte Aufzeichnungen eines anderen vorliegen.

Die dritte Möglichkeit ist, dass es keiner Apparatur bedarf und die vierte, dass Prophezei-
ungen an sich Quatsch sind. Jede Prophezeiung kann nur so beschaffen sein, dass das
Vorhergesehene aufgrund ihrer Kenntnis nicht verhinderbar ist. Da besteht die Möglichkeit
der verschwommenen Formulierung und/oder des Auftauchens nach dem Eintritt des Ereig-
nisses.

So ist einerseits recht bedenklich, was da Nossi noch so an Ärger vorhersagt, aber anderer-
seits nicht zu ändern. Der optimistische Ausblick (der auch mit anderen Prophezeiungen
übereinstimmt) stimmt dagegen optimistisch und begründet gleichzeitig, warum man sich gut
fühlt, wenn man Gutes tut, während der Egoist als ewig Getriebener durchs Leben rennt. Das
hat nämlich damit zu tun, dass die langen glücklichen Zeiten und ihre Verhaltensrichtlinien
von "guten" Menschen bereits "erahnt" werden.

Die Ursache dessen findet man in der Weltformel:   http://www.ohneAngst.de/PAGE5.HTML

Kommentar von Ray:
Diese Prophezeiungs-These kann ich nu unterstreichen. Weil meine Kommentar-Möglichkeit
auf wenige Sätze (in diesem Forum) beschränkt sind, habe nachfolgend einmal meine Be-
trachtungsweise der Dinge niedergeschrieben...

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von Ray Nolan am 08.08.2002
Ich denke, dass man bei Prophezeiungen nicht von einer "Unabwendbarkeit" sprechen sollte,
weil man zwar einerseits nur Dinge sehen kann, die bereits existent sind, andererseits formen
wir ständig und immer in unserer Gegenwart das, was einmal Zukunft sein wird. So denke
ich, dass man überhaupt keinen Zustand und keine Zeit als "unabwendbar" bezeichnen kann.

Vergangenheit z.B. als "unabwendbar" zu bezeichnen, wäre irreführend, denn sie ist nur un-
abwendbar, weil ihre Ereignisse bereits passierten. So betrachtet kann man "unabwendbar"
auch nicht auf Prophezeiungen anwenden. Dennoch lässt sich nach meiner "Prophezeiungs-
formel" die Zukunft nur voraussehen, wenn sie bereits existiert, also ebenfalls unabänderlich
ist. Ein Widerspruch?

Ja, wenn man an Prophezeiungen im Sinne von hellsichtigen Eingebungen glaubt. Kein Wi-
derspruch, wenn man sich, wie ich, dafür erwärmen kann, dass der Ursprung von Prophe-
zeiungen woanders zu suchen ist – man ihn also nicht in einer visionären Vorausschau zu
finden hofft.

So betrachtet könnte man praktisch nur sehen und/oder voraussehen, was "sehbar" (bzw.
existent) ist. In diesem Fall müssten wir von existenten Parallelwellten ausgehen, in die man
durch besondere Umstände (auch Gnade) einen Blick werfen kann. Darüber zu spekulieren
macht aber nur Sinn, wenn wir den Beweis von sich sehr korrekt erfüllten Prophezeiungen
erbringen können bzw. könnten. Am Rande sei erwähnt: Lägen derartige Beweise vor, dann
halte ich es für eine zwingende Kopnsequenz, dass sie nur Mittler und Bausteinchen für ein
immenses Forschungsstreben sein würden. Denn dann ginge es nicht mehr "nur" um Pro-
phezeiungen und Voraussagen, sondern darum, diese Parallelwelten oder das Raum-Zeit-
gefüge vollkommen zu erforschen, zu nutzen oder zu missbrauchen. Eine Aufgabe, die es
wert wäre, zu morden und zu vertuschen...

Wenn wir also den Nachweis von tatsächlicher "Zukunftsschau" (etwas anderes sind Prophe-
zeiungen ja im Grunde nicht) erbringen, deklassieren wir Prophezeiungen damit gleichzeitig
zur untersten Sprosse der Zeitphänomen-Forschung, die sich weitaus höhere, wenn auch
nicht eherne, moralische Ziele setzen wird. Doch ich bin abgeschweift...

Ray's Propheten-Formel besagt: Gibt es korrekte Prophezeiungen, dann gibt es auch eine zu
erspähende bereits geschriebene (unabänderliche) Zukunft und damit auch Wissenschaftler,
die an diesem Zeitkontinium herumzukneten versuchen – wie immer dies auch ausgehen mag.
Haben diese Prophezeiungen jedoch einen völlig anderen Charakter, dass sie nämlich nichts
anderes sind, als profan niedergeschriebene Geschichte (ich spreche jetzt von Nostradamus,
dem wir auf Grund seiner dunklen Sprache noch keine Fehler nachweisen konnten; nicht von
den rund 1000 Propheten, die für die Jahrtausendwende seit hunderten von Jahren Übelstes
sahen, was sich aber, Gott sei Dank, nicht erfüllte) – kommen Nossis Voraussagen also
aus einer bereits existierenden Gegenwart oder Zukunft, dann müsste man sie irgendwann
auch knacken können, sie müssten sich bewahrheiten (erfüllen), und wir müssten uns am
Ende nur noch fragen, wie es denn nun möglich wurde, geschichtliche Dokumente durch die
Zeit zu transferieren.

Für die Zweifler (ich weiss, es ist nicht leicht, einen Jahrtausendealten Klumpen aus der
Seele zu entfernen): Keine klar interpretierbare Prophezeiung (Nossi wartete mit sowas
leider nicht auf) aus den vergangenen Jahrhunderten hat sich bei genauer Prüfung als ech-
ter "Prophezeiungs-Hit" erwiesen. Die prophezeienden Damen und Herren, von der Bibel
bis heute, vom Irlmeier bis zu Fatima, haben sich allesamt - zumindest mit dem, was sie
für die Jahrtausendwende voraussahen - geirrt. Daraus sollten wir die einzig mögliche Kon-
sequenz ziehen, die sich anbietet: es gibt keine visionäre Zukunftsschau von tatsächlich
zu erwartenden Ereignissen. Es gibt und gabe viele Visionen und Vorhersagen, aber sie
alle waren Gedankenmüll.

Was uns bleibt, ist, sich an der düsteren kaum verständlicehn Ausdrucksweise des geni-
alen Nostradamus gütlich zu tun. Und dies auch nur, weil wir hoffen, dass zumindest er
(als einziger) die Zukunft voraussehen konnte. Und da bin ich, ehrlich gesagt froh, nun auf
die alten "Schriftwerke" mit den "heiligen Bildern" gestossen zu sein, von denen Nostra-
damus sagt, sie kämen vom "Kaiser des Phoenix". Dies gibt (mir) zu hoffen, dass wir die-
ses mal richtig liegen könnten, wobei sich aber auch hier die Erfüllbarkeit der Voraussagen
erst bewähren und beweisen muss.

Ohne diese 21 Zeilen über den Fund (bei Ausgrabungsarbeiten für ein Theater in Paris)
hätte man annehmen müssen, dass Nostradaus "prophetische Gesichte" niedergeschrie-
ben hätte, an die ich nicht glauben kann und nicht mehr glauben will, weil genügend Be-
weise für die Irrtümer der Propheten vorliegen. Ich hätte dann nur prophetischen Müll ent-
schlüsselt. Nun aber, da ich Hoffnung habe, dass diese Vorhersagen eine geschichtlich
niedergeschriebene Faktensammlung ist, und nicht aus einer Kette von Horrorvisionen
eines Kiffers besteht, bin ich zuversichtlich und arbeite mit einer gewissen Freude an dem
neuen Buch, dass vermutlich im Oktober erscheinen wird.

Ray

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von Torsten aus Dresden am 12.07.2002
Lieber Ray, ich sehe äußerst praktische Konsequenzen des "Informationsfeldes".

Prophezeiungen von einzelnen Ereignissen gehören nicht dazu. Die Ereignisse können nicht
verhindert werden oder werden beim Versuch der Verhinderung herbeiführt (z.B. Störfall beim
vorsorglichen Herunterfahren eines Reaktors, für den ein Störfall vorhergesagt ist). Genau darin
liegt die Bedeutung: der Mensch führt ihr Eintreten herbei.

Betrachtet man die langen glücklichen Zeiten nach den Katastrophen in verschiedenen Pro-
phezeiungen, sind sie unsere Zukunft, die aber nicht von selbst kommen wird. In der Bibel
und anderen Heiligen Schriften steht das erforderliche Wertesystem und die Verhaltensmus-
ter. Das Bindeglied ist das Informationsfeld, welches in der Bibel als Heiliger Geist bezeich-
net wird. Wenn es nachgewiesen wird, sind die Handlungsanweisungen keine Glaubenssa-
che mehr, sondern Wissen, welches sich inzwischen auch durch Ergebnisse der Verhaltens-
psychologie untermauern läßt (Gefangenen-Dilemma).

Glaube wird sich nie endgültig durchsetzen können, Wissen aber sehr wohl, zumindest über-
wiegend. Bisher habe ich mir nicht vorstellen können, wie die langen glücklichen Zeiten ent-
stehen sollen. So ist es ganz einfach: Ethik wird von der Ansichts- zur Tatsache mit konkre-
ten Inhalten und damit allgemeingültig – wie die (annähernde) Kugelform der Erde.

Ich sehe aber eine noch eine andere Anwendung: wenn meine Vorstellung von Sender und
Empfänger (Hirnareale mit bestimmten Aktivierungsmustern) stimmt, hätte man einen äußerst
einfachen Ansatz der Entstehung und Behandlung psychischer Störungen in der Hand – ein
Ansatz, dessen Wirksamkeit längst nachgewiesen ist (hirnchirurgische Suchtbehandlung,
Akupunktur, EMDR). Informationsfelder sind ein Punkt, an dem sich Religion, Naturwissen-
schaften und Philosophie treffen. Entgegen der üblichen Bestrebung, mit einer guten Idee,
das Universum zu erklären oder die Weltformel zu finden ("morphogenetische Felder"),
sollte man sich auf die Gemeinsamkeiten und praktische Anwendungen konzentrieren.
Weitere Erkenntnisse ergeben sich dann automatisch.

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