© 2004 by Ray O. Nolan  
  Zeitparadoxum

Wären Zeitreisen möglich (die Amis sollen daran ja bereits seit 1943 herum experi-mentieren), könnten sich Dinge abspielen, die uns recht unbegreiflich (paradox) vorkommen, weil sie eigentlich unmöglich sind. Man kennt das bekannte Beispiel mit dem Enkel, der in die Vergangenheit reist, den Großvater dort killt und deswegen selbst nicht geboren werden würde (also folglich auch nicht seinen Großvater umbringen könnte...?).

Noch paradoxer, aber auch abartiger: Ein unehelich geborenes Kind vernascht via Zeitreise seine noch junge Mutter, bringt sich damit selbst auf die Welt und weiß nun endlich wer sein richtiger Vater ist. Das bringt prickelnde Lebenssituationen mit sich. Zurückgekehrt in die Gegenwart – soll man seiner inzwischen 60jährigen Mutter mitteilen, dass man einst selbst diese Schweinebacke war? Und rechtlich: werde ich nun rückwirkend für mich selbst unterhaltspflichtig...?

Hätte ich der Mutter damals beim Akt der Begattung mitteilen müssen, dass ich ihr Kind bin? Und wenn ich das Kind von ihrem Kind bin: bin ich dann mein eigener Großvater und Vater? Und wenn ich ihr das alles mitgeteilt hätte, wäre ich dann womöglich als völlig Durchgeknallter in eine Heilanstalt eingewiesen worden, aus der ich nie mehr raus gekommen wäre und mich dann auch nicht selbst hätte zeugen können? Wie man sieht – ein heikles und schwieriges Thema, bei dem man ständig besonders die Konsequenzen einer möglichen Zeitreise im Auge behalten sollte!

Hat Albert Einstein während der Arbeit an seiner Relativitätstheorie auch diese schlüpf-rigen Geschichten bedacht...? Fest steht doch wohl, dass die Vergangenheit eine gewisse Unabänderlichkeit voraussetzt. Geschriebene Geschichte ist geschriebene Geschichte. Da beißt die Maus keinen Faden ab! Was in diesem Augenblick geschieht, wird zur Vergangenheit und unabänderlich, da es bereits geschah. Zeitreise-Feaks wird dieses Argument aber nicht unter die verbohrte Haut gehen, daher will ich auch in dieser schwierigen Frage durch ein einfaches Beispiel auf den Punkt kommen:

Versuchen Sie mal einen Orgasmus rückgängig zu machen...

Aha! Es geht nicht! Was passiert ist, ist passiert. Vergangenheit ist unabänderlich! Der Großvater kann demnach nicht als junger Mensch von seinem Enkel umgebracht werden. Er lebte und er zeugte den Vaters des Enkels, was nicht mehr ungeschehen gemacht werden kann (da man selbst das Produkt dieser zurück liegenden Ferkeleien ist). Und nun kommt's: Würde es jedoch Zeitreisen geben, dann müsste man es eigentlich unge-schehen machen können! Da es aber nicht geht, bestehende Ereignisse zu verändern (siehe 'Orgasmus' weiter oben), sind zumindest Zeitreisen in die Vergangenheit unmöglich und die Streitfrage ist endlich vom Tisch! Oder: die letzte mögliche Alternative: Die Wirkung ist immer ein Produkt der Ursache. Und dies würde bedeuten: all das, was uns heute als unabländerliche Vergangenheit (Geschichte) präsentiert wird, existiert nur deshalb, weil wir (vielleicht) bereits in sie eingegriffen haben. Sie ist das Endprodukt zahlreicher Ursachen.

Wir wissen heute, wie die Welt aussieht, weil Judas einst seinen Herrn Jesus an die Römer verpfiffen hat. Hätte er es nicht getan, gäbe es kein Christentum, kein Judentum (wie wir es heute kennen) und... und... und... Durch den Verrat eines üblen Zeitgenossen hat sich also alles verändert. Würde nun jemand in der Zeit zurückreisen, um Judas zu killen - es würde scheitern. Würde jedoch jemand zurückreisen, um ihn zu animieren Jesus zu verraten) vielleicht hat es ja jemand gemacht) wäre dieser Schritt der Auslöser für das, was wir inzwischen alle kennen: für die Welt, wie sie heute ist...

Alles klar?


Info nach Schweden:
(Über meine zu erwartende Nobelpreis-Nominierung in Physik informieren Sie mich bitte direkt über meine Verlagsadresse – Danke!)


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