© 2004 by Ray O. Nolan  
  Papst Johannes Paul II. ist tot

Mit diesem großen Mann, der es wie nie ein Papst zuvor verstand, Liebe zu verkörpern und gleichsam Ungerechtigkeit unbeugsam anzuprangern, verlor die christliche Kirche – ich glaube sogar: die ganze Welt – ein großes Vorbild und eine leuchtende Flamme an Menschlichkeit. Johannes Paul II. hat eine schon fast verloren geglaubte Kirche wieder auferstehen lassen und wurde selbst zum Idol der Jugend – und das will in diesen Zeiten schon etwas heißen!

Mir wird glatt übel, wenn ich sehe und höre, wie im Gegensatz zu ihm, ein weltlicher Staatsmann angeblich seinen Tag mit einem Blick in seine Feldbibel beginnt, um sich dann – bestens "vorinformiert" – daran macht, die Welt nach dem Vorsehungsprinzip umzugestalten. Vertraut er wirklich auf Gott und die Bibel, oder ist er nur ein Rattenfänger unserer Epoche? Zukunftsperspektiven setzen im Namen Gottes und dabei die Achse des Bösen selbst festlegen...? Am Rad der Zeit zu drehen nur weil es physikalisch möglich ist – wie gerechtfertig ist das? Alles zum Wohl des eigenen Volkes...? Würde dieses Volk das überhaupt wollen, wenn es wüsste wie man es ungefragt einlullt und auf einen Sockel setzt, dessen Ende man nicht überschauen kann, weil selbst der klare Blick nach vorne sich ab einem bestimmten Zeitpunkt im Ungewissen verliert?

Wieviele Millionen werden einst um Dich trauern, Freund, wenn Deine Stunde gekommen ist? Wieviele Millionen in aller Welt werden für Dich beten und hoffen und Dich auf dem letzten Weg begleiten?

"Ungefähr in 500 Jahren, mehr oder weniger, wird man begreifen..." schreibt Nostra-damus. Recht hat er, wenn man das Ergebnis dieses Gedankenspieles erneut überdenkt, so wie es schon im Buch Esra angekündigt wird. Mein Freund, du solltest auch in den anderen Bibelteilen deiner Feldbibel lesen! Johannes Paul II. hat bewiesen, dass man auch im Dunkeln zu einer lodernden Flamme werden kann...

Die Prophezeiungen enden im Jahr 3797 – und dann? Dann werden wir schon weiter-sehen...? Irgendwie kriegen wir das schon in den Griff, die Technik bleibt schließlich auch nicht stehen? Politik des Wissens, die über die Länge der eigenen Nasenspitze nicht hinausreicht? Du bist doch inzwischen stocktrocken! Warum lässt du dich bevormunden und dir Dinge suggerieren, anstatt die Gegenwart in den Griff zu bekommen, ohne die Zukunft da einfließen zu lassen? Kein Mensch wird dir je ein Denkmal setzen, das dir auch gar nicht gebühren würde!

Papst Johannes Paul II. ist heute bereits ein Denkmal. Er war ein Mensch mit all seinen Schwächen und Größen, vital und krank, leidend und unbeugsam, nie unfehlbar, aber voller Liebe für seine Mitmenschen. Er war ein Papst – sicherlich, aber in erster Linie war er ein Mensch. Einer von uns. Ein Vater mit all seinen Gebrechen und Leiden. Er wäre dies nie geworden, hätte er, wie du, mein Freund, mit einem Wissen jongliert, dass – wie du es praktizierst – selbst Nostradamus zur Elite des Bösen aufschwingen lässt. Frage dich doch mal dies: Ist das staatsmännisch...? Sind dies die Fundamente, auf denen sich das Flair großer Persönlichkeiten aufbaut? Oder bist du selbst nur ein williges Opfer...?

Ich trauere um Papst Johannes Paul II., den all das auszeichnete, was dir dein Umfeld nicht vergönnen wird. Niemand sagte ihm, dass er bei diesem Satz traurig gucken muss und bei einem anderen Satz ein mahnender Finger erhoben werden muss, um Ent-schlossenheit zu demonstrieren. Er war er. Und das machte ihn zu einem der Großen. Und ich denke, das sollten wir alle, als sein Erbe an uns, niemals vergessen! Dies gilt besonders für die Führunspersönlichkeiten in dieser Welt. Seid nicht Fassade, seid wieder Mensch! Seid kein Produkt, das sich verkaufen möchte, sondern lasst uns teilhaben an euren Schwächen, Fehlern und großen Augenblicken! Es würde euch wieder zu Menschen machen, die nicht nur untereinander miteinander klarkommen, sondern mit denen auch wir leiden und zittern und hoffen können.

Johannes Paul II. hat es vorgelebt. Und es war richtig. Die immense Anteilnahme der Welt an seinem Tod und an seiner unvergesslichen Beisetzung möge einige andere Größen in dieser Welt zum Umdenken bewegen. Ein Denkmal, so zeigte Johannes Paul II. selbst im Tod, setzt man sich nur durch große menschliche Würde. An den beeindruckten Gesichtern einiger Staatsmänner dieser Welt konnte man ablesen, dass der Tod des Papstes mit seinen Millionen Trauergästen und der Hochprominenz hoffentlich in dem ein oder anderen Herzen ein neues Licht entfacht hat. Und sei es nur deshalb, um selbst nicht ungeliebt und vergessen den letzten Gang antreten zu müssen.

Ich glaube, wenn es zu positiven Veränderungen in der Welt durch das Führungsverhalten einiger Staatsführer kommen wird – es wurde jetzt durch Johannes Paul II. ausgelöst. Vielleicht war deshalb sein Tod das größte Erbe, dass er der Menschheit hinterließ...









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